Bei meinem „Bergmofa“ handelt es sich um das E-Bike R.T1 Hybrid von Rotwild. Angeschafft habe ich es im Juli 2011. Es hat den Bosch-Motor der ersten Generation.

Rotwild R.T1

Die Angaben zum „Akku-Verbrauch“ bei den Tour-Beschreibungen beziehen sich auf die Anzeige des Bosch-Fahrradcomputers. Neben üblichen Tacho-Funktionen wie Geschwindigkeit und gefahrenen Kilometern zeigt die Bosch-Anzeige die Akku-Kapazität mit 5 LEDs an, die den verbleibenden Energieinhalt des Akkus in 20-Prozent-Schritten symbolisieren – siehe nebenstehendes Bild.

Energiebedarf

Der Bosch-Akku speichert 288 Wh (Wattstunden) oder – aufgerundet – 0,3 kWh. Damit kommt man je nach Steigung, Fahrbahnbelag, Wind, Zuladung und eingestellter Unterstützung zwischen 10 und 100 km weit. Die 10 km beziehen sich dabei auf eine Steilstrecke mit 1000 m Höhenunterschied. Stromkosten für einmal voll laden: ca. 10 Cent. Der Energieinhalt des voll geladenen Akkus entspricht etwa der Energie, die nötig ist, um einmal warm zu duschen. Ein durchschnittlich motorisierter PKW könnte mit dieser Energie ca. 500 m zurücklegen (Berechnungsgrundlage: Verbrauch 6 l/100 km und Energieinhalt von Benzin 8,5 kWh/l)

Bergauffahren: Es ist kein Mountainbike

Der Bosch-Antrieb ist bekannt für seine gute Steigfähigkeit. Trotzdem ist bergauffahren damit nicht so effektiv wie mit einem Mountainbike. Der Grund ist die eingeschränkte Übersetzung der Gangschaltung. Der Bosch-Antrieb hat vorne nur ein Kettenblatt, vermutlich weil sonst der Abstand der Kurbeln zu groß wäre und auch das Schalten unter Last problematisch wäre. Bei „gefühllosem“ Schalten würde der kräftig anziehende Motor Kette und Kettenblätter schnell ruinieren. Während das E-Bike nur 1 x 9 Gänge hat, hat ein Mountain-Bike mit 3 x 9 eine wesentlich höhere Übersetzung:

Bereifung: 29 Zoll (47 x 622)
Kettenblatt vorne: 40 Zähne
Ritzel hinten: 11-34 Zähne
Entfaltung pro Kurbelumdrehung im kleinsten Gang: 2,65 m
kleinste Geschwindigkeit bei 60iger Trittfrequenz: 9,5 km/h
Bereifung: 26 Zoll (47 x 559)
Kettenblätter vorne: 22-33-44 Zähne
Ritzel hinten: 11-34 Zähne
Entfaltung pro Kurbelumdrehung im kleinsten Gang: 1,33 m
kleinste Geschwindigkeit bei 60iger Trittfrequenz: 4,8 km/h

Das E-Bike hat also im kleinsten Gang eine doppelt so große Übersetzung wie das MTB. Bei gleicher Trittfrequenz ist beim E-Bike also die mehr als die doppelte Pedalkraft nötig wie beim MTB, da das E-Bike ja schwerer ist. Diesen Nachteil gleicht nun der Motor aus, der zusätzlich Kraft einspeist. Es geht also mit dem E-Bike nicht leichter sondern schneller.